100 Jahre Sportclub Freising

Der folgende Text ist ein Auszug aus der Chronik zum 100. Geburtstag des Sportclub Freising.

Viele Jahre wurde die Vereinsgeschichte nur vom Fußball geprägt, wie aus der vorstehenden Chronik hervorgeht, und somit ist die Fußballchronik identisch mit der des Vereins. 

In den Chroniken zum 50-und 60jährigen Jubiläum sind diese Stationen ausführlich behandelt. 

Dass auf gute Jugendarbeit beim Sportclub schon immer großer Wert gelegt wurde, kann man dort nachlesen. In der Saison 1947/48 galt die Sportclub-Jugend als die viertbeste Bayerns. Sie errang den Meistertitel mit 120:2 (!) Toren. Nach dem Einbau dieser Nachwuchsspieler bei den Senioren, folgte der 2. Platz 1951/52, im Jahr darauf die Meisterschaft. Die schwere Aufstiegsrunde in die II. Amateurliga wurde erfolgreich abgeschlossen, und der Sportclub war endlich wieder „oben“. Im DFB-Pokal erreichte man das oberbayerische Endspiel, das der TSV Allach mit 2:0 gewann. 

Das Älterwerden der einst so erfolgreichen Mannschaft, Spielerabgänge und Verletzungen leiteten Ende der fünfziger Jahre eine „saure Gurkenzeit“ ein. Mit dem Aufstieg 1961 aus der B-Klasse begann wieder ein Aufwärtstrend. Hans Keil, ein hervorragender SC-Spieler der II. Amateurliga, formte eine neue junge Mannschaft. Mit Max Kittl, dem Abteilungsleiter und vormaligen Jugendleiter, stand ihm ein Mann zur Seite, der Verständnis der jungen Generation entgegenbrachte. Im Jahre 1963/64 schaffte diese Mannschaft die A-Klassenmeisterschaft, die in einem packenden Spiel vor einer Rekordkulisse von 1800 Zuschauern gegen die SpVgg Moosburg unter Dach und Fach war. Diese Ära war nicht nur von sportlichen Erfolgen geprägt, sondern auch von einer großen Kameradschaft, an der die „Gruber-Mam“ (Anna Gruber) als Vereins-und „Löwenwirtin“ großen Anteil hatte. Hans Keil beendete seine Trainertätigkeit, und sein Nachfolger Stadlbauer wurde 1967/68 von Willy Karl aus Schwandorf abgelöst. In der Abteilungsführung übernahm Sebastian Lanzendorfer das Ruder. Der Wechsel in die Bezirksliga Gruppe Ost leitete 1970 den Höhepunkt in der Vereinsgeschichte ein, den Aufstieg in die zweithöchste Spielklasse im Amateurfußball, die Landesliga. Groß in Mode waren zu dieser Zeit Freundschaftsspiele gegen Bundesligisten bzw. Zweitligisten, damals allerdings noch nicht so teuer wie heute, und so begrüßte der Stadionsprecher die Spieler von FC Schalke 04, Schwaben Augsburg, Hannover 96, FC Bayern München und vom 1. FC Nürnberg im Luitpoldstadion. Mit Wiggerl Landerer, dem ehemaligen Bundesligaspieler beim FC Bayern München und Eintracht Frankfurt, wurde ein namhafter Trainer verpflichtet, der neue Akzente im spielerischen Training setzte. Obwohl zu den Auswärtsspielen den Fußballern kostenlos der AVON-Firmenbus zur Verfügung gestellt wurde, beliefen sich die jährlichen Ausgaben auf DM 25.000,-. Vier Jahre gehörte man der Landesliga an. 500 – 600 Zuschauer im Schnitt zeugten von regem Zuschauerinteresse. Der Zuschauerrekord wurde am 17.6.1971 aufgestellt. Circa 1100 Fans brachten eine Einnahme von DM 2241. Einige gute Spieler verließen den SC, was zur Folge hatte, dass die Zuschauerzahlen zurückgingen und für Neuverpflichtungen das nötige „Kleingeld“ fehlte. Sebastian Lanzendorfer trat zurück, und Rudolf Haberstetter übernahm in einer Zeit, in der es sportlich abwärts ging, das schwere Amt des Abteilungschefs. Das Trainerkarussell drehte sich auch beim Sportclub: Wiggerl Landerer, Willi Karl, Hans Keil, Eduard Sailer, Hans Erreth, Josef Burghardt und wieder Hans Erreth. Doch der sportliche Sturz in die Tiefe konnte nicht aufgehalten werden. 1977 /78 fand man mit Georg Wittmann den richtigen Trainer für den Neuaufbau der jungen Spieler. Im zweiten Jahr seines Wirkens, gerade richtig zum 60jährigen Jubiläum, gelang der jungen Mannschaft der Aufstieg in die A-Klasse (die heutige Kreisliga). Ein Teil dieses Erfolges darf auch dem ehemaligen Jugendleiter Erich Ehrentreich, der 1978 die Abteilungsleitung übernahm, zugeschrieben werden. 

Mit dem neuen Jahrzehnt in der Vereinsgeschichte begann gleichzeitig auch ein Wandel Im Fußball, auch in den unteren Klassen. Wie in solchen Dingen üblich, kam ein Teil der negativen Aspekte aus der Großstadt hinaus aufs flache Land. Ganz ungeniert kann man sagen: Das Geld, in diesem Zusammenhang als Übel zu bezeichnen, nahm großen Einfluss auf Spielerwechsel und damit direkt auch auf die Mannschaftsaufstellung. Labiler geworden ist die Einstellung zu dem Verein bei dem man unbeschwerte und fröhliche Jugendjahre verbracht hatte. Nicht wenige Spieler wurden zum Vereinswechsel animiert, indem man ihnen Handgelder und entsprechende „Spesensätze“ beim neuen Verein bot. Wie schon angedeutet spielte die Vereinstreue nicht mehr die überragende Rolle wie in den vergangenen Jahrzehnten. Es ist nicht mehr selbstverständlich, dass man quasi bei einem Verein „aufwächst“ und dort auch „stirbt“. Dass diese Erkenntnis bereits in den 80er Jahren einsetzte, ist für den Fußball erschütternd und bis heute sogar noch tendenziell schlimmer geworden . Manche Spielerpässe erzählen von vielen Stationen, wo der entsprechende „Legionär“ gedient hat. Dass es vor allem diejenigen Vereine traf und immer noch trifft, die gute Jugendarbeit leisten, ist ganz klar. Da die ganzen Machenschaften ja nicht unbedingt den Verbandsvorschriften entsprechen, wird sozusagen vorwiegend im Trüben gefischt. Um einen gewissen Schutz für sich selbst zu haben, kamen dann die Vereine auf den Dreh, eine „Passprämie“ zu verlangen, die der Verein leisten muss, der einen Spieler „abwirbt“! – Schöner Fußballsport, was ist aus Dir geworden? Es ist kein Trost, dass auch viele andere Sportarten den Weg des Geldes gehen, auf Kosten der sportlichen Ideale. Diese Probleme kamen natürlich auch auf die Fußballer beim Sportclub zu. Und sie waren und sind nicht einfach zu lösen in einer Kleinstadt mit 6 Fußballvereinen, in der 

entsprechende Mäzene fehlen . 

Aber jetzt zurück auf den grünen Rasen, der stolze B-Klassenmeister 1979, den Abteilungsleiter Erich Ehrentreich und Trainer Georg Wittmann auf den 1. Tabellenplatz geführt hatten, setzte sich zusammen aus „Recken“ wie Sepp Riedl, Willy Holzer, Hans Raith und Manfred Strasser, unterstützt vom „Mittelalter“ Norbert Huber, Harald Brauer, Ludwig Groß, Andi Solic und Herbert Nischwitz und den nachdrängenden jungen Talenten Alfred Eibl, Sepp Wambach, Thomas Maier und Walter Werner. Gleich im ersten Jahr nach dem Aufstieg erreichte diese Mannschaft einen hervorragenden 2. Tabellenplatz und auch 1981 war der 5. Tabellenplatz ein großer Erfolg. Aber hier gab es bereits Spielerwechsel, vorwiegend zu den Freisinger Nachbarvereinen. Ganz überraschend legte Erich Ehrentreich, der perfekte Manager, sein Amt als Abteilungsleiter aus persönlichen Gründen nieder. Sein Nachfolger von 1983 – 85 war einer aus der alten Garde des SC: Toni Kratzl. Mit viel Idealismus trat er sein Amt an und versuchte mit dem Motto, mit dem er und auch der Sportclub viele Erfolge errungen hat, die jungen Spieler zu begeistern: „Kameradschaft versetzt Berge“. Er verstand es die Mannschaften zu begeistern und das gesellschaftliche Leben im Sportheim blühte wieder auf. Toni Kratz vermittelte allen die „Heimat Sportclub“. Er war vor allem Freund der Spieler, die ihn auch bei ganz persönlichen Dingen um Rat fragten. Er gewann auch das Vertrauen der italienischen und türkischen jungen Spieler, die nun doch in größerer Zahl aus der Jugend nachkamen. Man muss ausdrücklich erwähnen, dass es dadurch keinerlei Schwierigkeiten irgendwelcher Art gab, nur weil jemand anderer Nationalität war. Leider wurde dieser totale Einsatz, neben viel persönlichem finanziellen Aufwand und vor allem den größten Teil der Freizeit des Abteilungsleiters verschlang, bitter enttäuscht . Nicht nur dass Toni Kratz! Unterstützung aus den eigenen Reihen der alten Herren vermisste, viel schlimmer traf es ihn noch, als gerade die Spieler, die ihm in die Hand versprochen hatten, dem SC treu zu bleiben, zur Eintracht wechselten . Damit sah er vor allem seine Idee gescheitert, aus dem eigenen Nachwuchs nach längerer Zeit wieder eine richtige SC-Mannschaft ohne „Legionäre“ zu stellen.

Die Trainer in den Jahren ab 1979 hießen: Manfred Strasser (bis 1981), Josef Warmuth (1981 – 1983) und Stefan Petanic (1983 – 1985). Alle drei waren in ihren aktiven Jahren gute Fußballer –Strasser sogar Auswahlspieler – und damit auch Praktiker. Aber die Wechselfreudigkeit der Spieler machte es immer schwieriger, eine konstante Mannschaft zu formen, die durch ihr Zusammengespieltsein über längere Zeit auch eine entsprechende Leistung bieten konnte. Auch ein Generationswechsel bei den Spielern vollzog sich. Die Landesligarecken zu Beginn bis Mitte der 70iger Jahre Hans Raith, Willy Holzer und Sepp Riedl zogen sich aufs Altenteil zurück. Junge Spieler, wie Christian Hörmann, Günther Bikowski, Roland Lock, Heinrich Seidlmeier, Martin Eberhard, Gerhard Kugler und der schussgewaltige Heini Adler (schon sein Großvater war ein bekannter SC-Spieler) kamen nach. Sie konnten nicht verhindern, dass 1984 noch einmal der Abstieg in die B-Klasse angetreten werden mußte.1986 stellte sich dann wieder Erich Ehrentreich als Abteilungsleiter zur Verfügung . Er holte sich Sepp Leitl als Trainer und im Jahr darauf Manfred Strasser. Mit großer Anstrengung und nach neuerlicher „Blutauffrischung“ durch eigene Nachwuchsspieler, wie den drei Ehrentreich-Buben Peter, Klaus und Günter, Peter Forster, Hans Kleidorfer, Walter Sedlmeier, Markus Gebert und Klaus Schillinger schaffte man 1987 souverän die B-Klassenmeisterschaft und damit den Aufstieg in die A.Klasse. Wie fast immer in der darauf folgenden Saison lieferte die Mannschaft eine ausgezeichnete Leistung und wurde nur mit einem Punkt Rückstand Tabellendritter hinter Grüne Heide lsmaning, dessen Ortsrivale FC Meister wurde. Mit nur einem Quäntchen Glück hätte man den Aufstieg in die Bezirksliga geschafft! Nachdem dieser verpasst wurde, war man in den kommenden Jahren ein fester Bestandteil der heutigen Kreisliga. Als in der Saison 93/94 Edmund Warmuth als Trainer geholt wurde, gelang mit ihm in der darauf folgenden Saison der sensationelle Aufstieg in die Bezirksliga. Als Abteilungsleiter fungierten damals Erwin Lanzendorfer und Anton Kratzl, die auch für den Teil der Geschichte der Abteilung Fußball zuständig sind, den auch heute noch viele als Fehler ansehen. Die langjährigen Fusionsbemungen des Stadt-Konkurrenten Eintracht Freising wurden in Gang gesetzt und daraus erfolgte 1996 der Übertritt aller Mannschaften an den dadurch neu gegründeten Verein „Sportclub Eintracht Freising". Aufgrund der vielen Missverständnisse bei diesem Übertritt gab es nun, nach sehr langer Zeit, keinen Fußball mehr in der Luitpoldanlage zu bestaunen. Nachdem drei Jahre ins Land gegangen waren und die Sportclubber merkten, dass in der Luitpoldanlage etwas fehlte, nahm sich Bene Ehrentreich ein Herz und gründete die Abteilung Fußball auf den alten Werten neu. Die Jugendarbeit sollte, wie auch zu Beginn des Vereins, das Herzstück bilden und wurde als erstes neu formiert und viele Kinder begannen nun wieder den Verein mit Leben zu füllen. Auch der Herren-Bereich sollte nicht lange auf sich warten und zur Saison 99/00 übernahm mit Josef Leitl ein alter Bekannter das Traineramt und versuchte mit einem zusammen gewürfelten Haufen die Mannschaft wieder auf Vordermann zu bringen. Durch glückliche Umstände durfte man in dieser Saison direkt in der A-Klasse beginnen, die man in den ersten Jahren auch halten sollte . Allerdings gab es auf der Trainerposition, der Abteilungsleitung und auch bei den Spielern einen regen Wechsel, sodass es schwer wurde eine gewisse Konstanz in den Verein zu bringen. So stand in der Saison 02/03 leider der Gang in die B-Klasse fest und man musste erneut versuchen frisches Blut in den Verein zu bekommen . Mit Josef Stampft als Abteilungsleiter und Ludwig Groß als technischer Leiter waren wieder Ex-Sportclubber eingesprungen und man holte wiederum Josef Leitl als Trainer mit ins Boot. Diese drei konnten zu Beginn der Saison 04/05 viele junge Leute für den Verein begeistern und man spürte, dass ein gewisser Aufschwung im Verein herrschte. Ein paar der jungen Spieler verbrachten noch Ihre Jugend beim Sportclub und wurden mit offenen Armen empfangen . In einer überragenden Saison, in der man nur drei Niederlagen verbuchte und viele junge Spieler die ersten Schritte im Herrenbereich machten, konnte man sich den Aufstieg in die A-Klasse sichern. In der darauffolgenden Saison spielte man mit dem 4. Tabellenplatz eine, für einen Aufsteiger, sehr gute Saison. Diese Entwicklung ging weiter, so dass man in der Saison 06/07 den Aufstieg in die Kreisklasse nur denkbar knapp verpasste. Nach 120 gespielten Minuten im alles entscheidenden Relegationsspiel versagten die Nerven im Elfmeterschießen . In den folgenden drei Jahren konnte man nicht mehr an diese Leistungen anknüpfen und verbrachte die Jahre im Mittelfeld der Liga. In der Saison 10/11 wurde dem Sportclub dann eine von Pleiten und Pech überschattete Saison zum Verhängnis, als am letzten Spieltag durch ein Tor in der Nachspielzeit der neuerliche Abstieg in die B-Klasse besiegelt wurde. Dieser Ausrutscher wurde aber bereits in der nächsten Saison wieder gut gemacht und man stieg mit 13 Punkten Vorsprung in überragender Manier wieder in die A-Klasse auf. Ludwig Groß, der das Amt des Abteilungsleiter 2007 übernommen hatte, konnte im Laufe der Jahre immer wieder gute Spieler vom Sportclub erzeugen . Der Coup gelang ihm aber vor der Saison 14/15, als er mit Enes Mehmedovic einen Spielertrainer zum Sportclub lockte, der nicht nur gut vernetzt war im Landkreis, sondern selbst noch ein hervorragender Spieler war. Bereits am Ende der Saison zahlte sich dies mit dem souveränen Aufstieg (11 Punkte Vorsprung) in die lang ersehnte Kreisklasse aus. Auch das erste Jahr in der höheren Liga war ansprechend und man konnte sich mit dem 8. Tabellenplatz an das Niveau anpassen. Die Saison 16/17 wurde dann sogar noch besser, als man lange oben mitspielte und erst zum Ende der Saison in einem Dreikampf um den Aufstieg den Kürzeren ziehen musste. Im folgenden Jahr konnte man nicht mehr so überzeugen, dennoch wurde in diesen Jahren der neue Grundstock des Sportclubs mit jungen Spielern gelegt . Zur Saison 18/19 gab es dann tiefgreifende Veränderungen im Verein, nicht nur der erfolgreiche Trainer Enes Mehmedovic verkdete seinen Abschied, auch Ludwig Groß, langjähriger Abteilungsleiter und der Grund dafür, dass der Sportclub Freising heute so gut und gesund dasteht, gab sein Amt zum Ende der Saison 2018 auf. Damit geht beim Sportclub eine Ära zu Ende, die auch in der langen Vereinshistorie bemerkenswert war; viele verbanden den SC Freising über die 2000er Jahre mit Ludwig Groß. Seine Nachfolger wurden mit Erik Hillenbrand, Rene Kaiser und Marc Hillenbrand drei langjährige und noch aktive Spieler, die nun in Personalunion den Verein entsprechend weiterführen. 

Der Verein steht auch heute noch für das, was ihn bereits zu seinen Anfangszeiten ausmachte. Wir sind der Freisinger Verein für Jeden. Bei uns zählt nicht nur das Ergebnis oder der Tabellenstand, vielmehr leben wir das Gemeinschaftliche, den Zusammenhalt als Team und den Spaß am Spiel.

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Saisonabschlussfeier der Bambini, F- und E-Jugend

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Legendenspiel des Sportclub Freising gegen eine Auswahl um Benny Lauth und co.